Mit dem Rapier
kam wieder eine Einhandwaffe ins Gefecht.
Im 16 Jhdts. löste es das lange Schwert auch in Deutschland ab.
Nun herrschte die italienische Fechtschule , deren recht wanderfreudige Meister gaben an europäischen Höfen gerne mal den Fecht-Ton an. Man duellierte sich nun mit dieser Waffe und nicht mehr mit dem Schwert.
Mit seinem geschlungen geformten Griffkorb (als Handschutz) kann es das Auge erfreuen.
Wobei der hier gezeigte noch zu den ganz einfachen gehört.
Mit seinen von 90- 100 cm Klingenlänge baut man zwar eine größere Distanz zum Gegner auf, braucht aber genau deshalb ein paar völlig neue, fast tänzerisch wirkende Bewegungsmuster. Denn so ein langer Hebel will erstmal richtig bewegt sein.
Und das bitteschön nicht mit wildem Gefuchtel.
Wenn man sich hier nach vorne beugt wie ein Fabris, dann aus bestechendem Grund.
Wenn man sich dann eine aufrechte Drehung wie Capo Ferro macht, dann nicht um zu tanzen, sondern um besser zu treffen.
Und das ohne getroffen zu werden, bittesehr.
Einen eigenen Weg gingen allerdings die Spanier, die ihre Rapierklinge um einiges länger schmieden ließen. So entwickelten sie auch ein eigenständiges Fechtsystem (Destreza), dem man aber auch nicht zu nahe kommen möchte. Es wirkt nur auf den ersten Blick statischer als das Italienische.
Das Rapier kann durch seine Form problemlos auf Hiebe verzichten, da es durch seine schnellen Stiche allein schon effizient genug ist.
Was nicht heißt, dass man damit nicht auch mal zuhauen könnte.. Man setzt die Schläge, durch die Waffen-form bedingt, ebenso wie beim Hofdegen , einfach anders ein.
Fecht-Hut unterrichtet diese elegante Waffe auf den Grundlagen von Capo Ferro und Salvator Fabris.
Das Ganze geht natürlich auch mit Dolch oder Mantel in der zweiten Hand.
Denn so eine Doppelbewaffnung bringt nochmal mehr Schwung in das Spiel der Klingen und sticht nebenbei so manche zähe Kalorie nieder.
Mehr dazu finden Sie auch in unserem -->System der Klingen